Das ZEB Laboratory im norwegischen Trondheim: ein bahnbrechendes Gebäudeprojekt mit Netto-Null-Emissionen
Mit Schlagzeilen wie „Das nachhaltigste Gebäude der Welt“ wurde anlässlich der Eröffnung des ZEB Laboratory im März 2021 über den beeindruckenden Neubau berichtet. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 2000 m² verteilt auf vier Etagen befindet sich im norwegischen Trondheim. Im Hauptteil des Gebäudes wurde eine Hybridlüftung implementiert, sodass intelligent gesteuerte Fenster die mit konstantem Volumenstrom (KVS) arbeitenden mechanischen Lüftungsanlagen ergänzen. Die Abkürzung ZEB steht für „Zero Emission Building“.
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Natürliche Lüftung , Hybridlüftung
Ort
Trondheim, Norwegen
Sektor
Schulen und Institutionen
Projekttyp
Neubau
Das nachhaltigste Gebäude der Welt
Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung war das ZEB Laboratory basierend auf seinen nachgewiesenen Klimadaten das nachhaltigste Gebäude der Welt. Es dient in erster Linie der Erforschung, Entwicklung und Präsentation neuer, innovativer Materialien und Lösungen im Bereich der klimaneutralen Technologien. Das ZEB Laboratory wird durch die NTNU (Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens), das Forschungsinstitut SINTEF, den nationalen norwegischen Forschungsrat und das Staatsunternehmen Enova SF finanziert und wurde gemeinsam von der NTNU, SINTEF, Orion, Veidekke Entreprenør, Link Arkitektur, Siemens, Vintervoll, Bravida, Multiconsult und Aas-Jakobsen entwickelt.
Natürliche Lüftung spart Energie
Zur Minimierung des jährlichen Energieverbrauchs des Gebäudes kommt eine natürliche Lüftung über intelligent gesteuerte, hoch platzierte Fassadenfenster zum Einsatz. Die natürliche Lüftung über die Fenster ergänzt die mechanischen Lüftungsanlagen und dient der nachhaltigen Feinabstimmung des Raumklimas. Fenster, die für eine natürliche Lüftung ausgelegt sind, befinden sich in allen Bereichen mit Außenfensterflächen, z. B. in Kantinen, Präsentationsräumen, Büros, Testräumen usw. WindowMaster hat zu diesem Zweck insgesamt 43 Fensterantriebe und 6 MotorController mit der einzigartigen MotorLink-Kommunikationstechnologie geliefert. Die GLT-Einbindung der Fensterantriebe und MotorController erfolgt über BACnet-Technologie.
Intelligente Steuerung von Fenstern: MotorLink®
MotorLink® ist eine Technik für die Zwei-Wege-Kommunikation von Steuerbefehlen und Rückmeldungen zwischen Fensterantrieb und Gebäudeleittechnik. Alle Steuerungen von WindowMaster sind MotorLink®-fähig und können darüber hinaus viele unserer Antriebe ansteuern. MotorLink® gibt Ihnen die Möglichkeit, die passive Lüftung und die Rauch- und Wärmeabzugsanlage zu automatisieren. Ein zentrales Steuerungssystem sorgt für das Öffnen von Fenstern, sodass ein Luftaustausch stattfindet.
Lesen Sie hier mehr über MotorLink®Tests zur Untersuchung der Lüftungskonzepte von morgen
Im ZEB Laboratory wurden unterschiedliche Ausführungen mechanischer Lüftungslösungen implementiert, z. B. die Luftzufuhr über den Boden. Auf diese Weise bietet sich eine einzigartige Gelegenheit, verschiedene Lüftungskonzepte der mechanischen und natürlichen Lüftung sowohl getrennt voneinander als auch in Kombination (Hybridlüftung) zu testen. Es besteht die Möglichkeit, die diversen Testbereiche im „Forschungsmodus“ zu nutzen, um so eigene Algorithmen zu entwickeln. Zwei Räume innerhalb des Gebäudes sind identische Testräume, die auch als Büros dienen. Zusätzlich zu intelligent gesteuerten Fenstern in unterschiedlicher Höhe über dem Fußbodenniveau befindet sich in beiden Räumen im hinteren Bereich ein Schacht für den natürlichen Luftabzug. Auf diese Weise können diverse Lüftungskonzepte einer natürlichen Lüftung, inklusive der Auftriebslüftung, getestet werden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, in diesen Testräumen auch verschiedene mechanische und hybride Lüftungslösungen zu testen. Die zahlreichen Testmöglichkeiten leisten einen Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Gebäude von morgen.
Ausgleich der CO2-Emissionen durch Energieerzeugung
Das Gebäude erfüllt alle Anforderungen, um das als ZEB-COM bezeichnete Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Dies bedeutet, dass die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Transport der Materialien, der Errichtung des Gebäudes und seiner über einen Zeitraum von 60 Jahren gerechneten Nutzung durch die Energieerzeugung des Gebäudes ausgeglichen werden. Die Energieerzeugung wird durch Solarzellen erzielt und beträgt schätzungsweise mehr als das Doppelte des Energieverbrauchs im Gebäude.